Ende einer großen Ausstellungskarriere … Kolding 10-16
Unsere Yoda beendete am letzten Wochenende mit sehr großem Erfolg ihre Showkarriere auf der Halloweenausstellung von Katteklubben in Kolding (DK). Viele befreundete Burmazüchter feierten mit uns mit.
Sie benötigte noch ihren letzten Punkt zum “Surpreme Premior”. Dieser 9. Punkt musste in einem dritten Land errungen werden, dazu bot sich zweifellos die Ausstellung in Kolding, in Dänemark an. Sie fiel in die Ferienzeit unserer Menschin, wurde von unserem Verein ausgerichtet und gab gleichzeitig Gelegenheit unsere liebe Züchterfreundin Marina Böhrnsen (Chagall’s) zu besuchen.
Gemeinsam mit ihr, ihrer prächtigen braunen Kastratin “Jelly Bean” und ihrem wunderschönen blauen Deckkater “Verner” fuhren wir los. Blöd war nur, dass “Jelly Bean” und “Yoda” in der gleichen Klasse miteinander konkurrierten. “Jelly Bean” verlor gegen “Yoda”, aber das störte unsere Menschen nicht wirklich.
Ich dürfte natürlich mit dabei sein! Im Idealfall konnte ich mein 3. CAC und mein 1. CACIB und das noch im Ausland erlangen. Perfektes Timing.
Naja, dann kam es, wie es fast kommen musste. Yoda wurde an beiden Tagen nominiert für die Best-in-Show und gewann sie an beiden Tagen, mit allen Stimmen der Richter.
Darüber hinaus wurde – was nicht immer der Fall ist – eine Best-of-Best ausgelobt. D.h. die beste Katze aus den vier Kategorien konkurrieren gegen einander und “Yoda” gewann erneut einstimmig. So wurde sie “BEST OF BEST” bei den Kastraten. CHAPEAU
Liebe Yoda, herzlichen Glückwunsch Du wunderschöne, coole Socke! Niemand, aber auch wirklich niemand kann so blicken wie DU! (Hoffentlich kann ich mir das abgucken). Ich bin davon noch weit entfernt! (Davon später….). Ich glaube mit diesem Blick hast Du alle Richter verzaubert.
Unser Verein, Katteklubben, wählt darüber hinaus auch noch die “Beste Clubkatze” aus und auch hier hast Du “zugeschlagen” und belegtest Platz ZWEI, hinter einer traumhaft schönen Perserin. Gratulation.
Bei mir lief es anfangs genauso und doch deutlich anders. Am ersten Tag richtete mich Frau Lis, eine schwedische Richterin. Sie hatte einen Richterschüler dabei “Leslie”, der wohl besonders die Burmesen kennenlernen wollte. Warum schreibe ich das, weil ein Richterschüler immer dazu führt, dass Richter besonders ausführlich und sehr genau die Qualitäten einer Katze auf dem Richtertisch erörtern…. Da ich ziemlich zum Schluss kam hatten sie schon viele Burmesen gesehen und genug “Material” zum Vergleich.
Ja, und dann kam eben ich. Beide waren von mir hingerissen, Frau Lis meinte ich sei die Schönste und perfekt….
Lesie war von mir hingerissen…Ihr Kommentar auf dem Richterbericht lautete: “excellent, a girl with attitude”.
Leider hab’ ich anschließend bei der Nominierung “vergeigt”, ja im wahrsten Sinne des Wortes. Ich war laut und ungehalten. Ich wollte in diesem Moment nicht das machen, was die von mir wollten. Ich hatte keine Lust mehr das Spiel mitzuspielen. Ich knurrte, maulte und fauchte und mit solchem Verhalten wird keine Katze für das BIS Panal nominiert, egal wie schön sie ist. So einfach ist das und so wurde ich nicht für die BIS nominiert…. Wer will schon ein “motzendes Girl”, egal wie typvoll und gutaussehend, auf der Bühne sehen?! Niemand!
Am Sonntag hatte ich mein unangemessenes Verhalten schon abgestellt, aber meinen Ruf als “Zicke” hatte ich weg… Frau Bruin (NL) fand mich zwar ebenfalls super schön, aber fragte meine Menschin gleich, ob sie lieber auf meinen Bühnenauftritt verzichten wolle. Sie hat verneint und meinte, dass mein Verhalten den Ausschlag geben sollte. Bei der Auswahl zur Nominierung hat sich die Richterin dann für eine andere Katze entschieden. So hatte ich den Nachmittag frei und konnte mich – zumindest geruchlich – den benachbarten Katern widmen.
Bei Lichte betrachtet war mein Verhalten wirklich unangemessen, noch bin ich nicht so cool wie Yoda. Zu meiner Entschuldigung möchte ich sagen, dass ich wohl von den vielen Halloweengeister besessen war, bestimmt. Oder vielleicht auch die (Kater-)Gerüche und Katergesänge. Ich hoffe ich kann dieses Verhalten bei der nächsten Show abstellen.
Auf diesem Weg nochmal herzliche Gratulation an Dich, liebe Yoda.
Liebe Marina und lieber Verner, vielen Dank für Eure großzügige und tolle Gastfreundschaft. Solche Freunde sind etwas ganz besonderes und nicht so oft zu finden.
Ich habe viel gelernt und verspreche mich zu bessern.
Herzliche Burmagrüße vom roten Feuerteufelchen
Eure Quan Yin
Besuch der alten Dame
Mitte Oktober besuchten wir die alte Dame, unsere alte Freundin und Züchterin Marjory Blacklock. Der eine oder andere kennt sie vielleicht noch, Frau Blacklock und ihren Zwinger “AJMAL”. Besonders in den 80er und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts war sie sehr bekannt und erfolgreich.
“Wir” hieß in diesem Fall Ajmal Quan Yin, unser pupertäres Feuerteufelchen, Anne-Grethe (ihre Mama ist eine Ajmal-Katze) unsere Chefkatze, Bernadette S., genannt YODA und ich, der Kindergärtner, mittlerweile im Ruhestand und ehemalige WG-Sprecher der ZuMa-BurMa-Bande, Fraggle. Im Januar 1996 wurde ich bei Marjory Blacklock, damals noch in München, geboren.
Unglaublich, wie viel Zeit seitdem vergangen ist. Jetzt bin ich ein hochbetagter Greis, so wie meine Züchterin, die alte Dame Marjory.
Irgendwie war dieser Besuch schon sehr besonders, weil die Parallelen zwischen Marjory und mir unübersehbar waren. Ohne zu intim werden zu wollen, aber wir beide besitzen keine eigenen Zähne mehr und beim Gehen müssen wir sehr achtgeben, damit wir nicht fallen. Ich bin dabei deutlich im Vorteil, ich habe vier Beine und kann damit mein Gleichgewicht noch befriedigend herstellen… meine Freundin Marjory benötigt dazu Walking-Sticks. Damit besitzt sie die gleiche Anzahl an Beinen, hihihi. Wir teilen darüber hinaus noch große innere Ruhe, Gelassenheit und Geduld, aber auch fehlende Kraft und Kondition, leider.
So nutzten die alte Dame und unsere Menschin immer wieder auch eine rollende Sitzgelegenheit. Damit tummelten sie sich ohne uns. Unter anderem im Rokokogarten in Veitshöchheim.
Wir beide einigten uns darüber, wann wir unsere Ruhe- und Aktivzeiten pflegen wollten. Diese Einigung führte dazu, dass ich mich immer in ihrem Arm schmiegte, wenn sie sich hinlegte. Meine Menschin war etwas verwundert darüber, schlafe ich doch üblicherweise neben ihr.
Diesmal nicht! Ich hatte den Eindruck, dass Marjory meine Zuwendung brauchte und genoss. Voller Freude streichelte sie mich und kommentierte wohlwollend meine Schnurrphasen und kritisierte meine spitzen Knochen (als hätte sie die nicht selbst!). Meine Anwesenheit machte sie glücklich, ist das nicht wunderbar?
Diemal wirkte ich nicht als Kindergärtner, meiner eigentlichen Profession, sondern als Altenbetreuer. Meine sozialen Kompetenzen sind auch im hohen Alter wertvoll und wichtig, wie schön! Allerdings mussten wir aufeinander aufpassen, wenn wir gemeinsam das Bett verließen. Die Gefahr zu stürzen war schon etwas erhöht, da ich sie immer überall hin und dicht neben ihr begleitete. Manchmal stießen wir aneinander und stolperten fast. Aber keine Sorge, alles ging gut….
Besonders glücklich erlebte ich Marjory, wenn ihre Jüngste, Quan Yin und ich gemeinsam bei ihr lagen. Wir beiden sind uns sowieso eng verbunden, nicht umsonst tragen wir die gleiche, unvergleichlich schöne rote Fellfarbe. Quan Yin natürlich heller und leuchtender als ich.
Marjorys Befindlichkeit steigerte nicht noch, wenn sich Anne-Grethe großzügig auf ihren Bauch legte, sie wärmte und ebenfalls schnurrte. Menschen so glücklich zu sehen ist einfach das Größte für Burmesen. OK, für uns ZuMa-BurMas.
Unter uns gab es eine gute Arbeitsteilung, ich betreute Marjory, Quan Yin spielte und pupertierte, Anne-Grethe trug die Verantwortung und Yoda war “very busy”. So hatte sich wenig Zeit für Marjory. Sie war schwer beschäftigt damit das gesamte Haus wieder nach Burmakatzen riechen zu lassen.
Menschen können das nicht so recht nachvollziehen. Vielleicht liegt es auch daran, dass ihre Nasen diesen Markierungsgeruch nicht wahrnehmen können. Eigentlich hat es mich verwundert, dass sie noch Fell an ihren Wangen und keinen starren Nacken hatte, so sehr hat sie sich an allen Flächen, Ecken und Kanten im ganzen Haus gerieben! Es sei wie’s will, jetzt weiß jede Katze der Umgebung, wem dieses Haus gehört (Yoda war auch auf der Terasse tätig!).
Leider mussten wir unseren Aufenthalt in unserer alten Heimat nach wenigen Tagen beenden, weil unsere Transporteuse selbst einen unverrückbaren Arbeitstermin hatte. Wir begleiteten unsere alte Menschin zurück in ihr neues Heim und machten uns mit unserer Antje-Menschin wieder auf den Weg nach Berlin.
Mit einer großzügigen Katzentoilette im Fußraum, hinter dem Fahrersitz, sind lange Strecken und Stau kein Problem und meistens können wir unsere Menschin dazu überreden die Transportkörbe zu öffnen… mehr möchte ich dazu nicht veröffentlichen!
Burmesische Oktobergrüße aus dem schönen Frankenland sendet Euch und Ihnen
der alte Fraggle.