Burma
Das Besonders der Burmakatze ist ihre einzigartige Farbgenetik (cb/cb) und ihr einmaliges, menschenbezogenes Wesen. Kennzeichnende Merkmale dieser intelligenten und vitalen Rasse sind ihre zehn warmen Fellfarben, ohne Zeichnung, Muster oder Streifen. Das cb/cb-Gen verändert neben der Farbe auch die Fellstruktur. Das Fell besitzt eine einmalige seidige Textur ohne Unterwolle und liegt eng und geschlossen am Körper an.
Die Burma ist eine elegante, mittelgroße Katze mit großen, lebhaften und ausdrucksvollen Augen. Ihr Körper ist muskulös und kompakt, der Muskeltonus hoch und sie ist schwerer, als ihr Aussehen vorgibt. Jede Ähnlichkeit mit dem Siamtyp oder der Schwere und Gedrungenheit von Briten sind unerwünscht und entsprechen nicht dem Rassestandard.
Die vermutlich erste Erwähnung von Burmakatzen finden sich im 15. Jahrhundert in Thailand. Sie lebten als Glückskatzen in Tempeln und heiligen Stätten und wurden “Supalak” oder “Thong-Daeng” genannt.
Die neue Geschichte unserer Burmakatzen beginnt in Rang00n im Jahr 1932, als der Psychiater und Schiffsarzt Dr. Joseph C. Thompsen eine Katze mit nach Kalifonien bringt von der er ausgeht, dass sie keine reinerbige Siamkatze ist und vielleicht eine der alten Tempelkatzenrassen zugehören könnte.
“Wong Mau”, wie er sie nannte, war zobelbraun und unterschied sich in einigen Merkmalen klar von der Siamkatze. Sie war deutlich dunkler im Fell und ihre Points (Maske) unterschieden sich kaum von der Fellfarbe. Darüber hinaus war sie kompakter und gedrungener und ihr fehlte der typische Peitschenschwanz einer Siamkatze. “Wong Mau” hatte einen runden Kopf und ein kurzes Schnäuzchen ohne Anzeichen eines Piches. Beeindruckend und signifikant waren jedoch ihre großen, ausdrucksstarken, weitgesetzten Augen mit goldener Augenfarbe (über die Augenfarbe gibt es unterschiedliche Aussagen).
“Wong Mau” würde man nach heutigem Sprachgebrauch als Therapiekatze bezeichnen, weil sie mit ihrer Anwesenheit in der psychiatrischen Praxis von Dr. J.C. Thompsen häufig den ersten Kontakt zu den Patienten herstellt und die ersten Hemmungen auflöste (damit wäre auch ihre Menschenbezogenheit und Sozialkompetenz bewiesen).
Mit Unterstützung anderer startete er ein Zuchtprogramm mit einem braunen Siamkater und siehe da, “Wong Mau” gebar erwartungsgemäß in der “F1-Generation” Jungtiere mit zweierlei Aussehen: schlanke, helle Siams und kleine “Wong Mau’s”. Diese wurden mit “Wong Mau” zurück verpaart und nun wurden Jungtiere geboren, welche sich dreifach unterschieden. Solid-braune (fast ohne Masken) Kittens, etwas heller braune Babys mit sichtbarer Maske und typische Siamesen.
Als im nächsten Schritt ausschließlich die solid braunen Katzen miteinander verpaart wurden , kamen nur noch reinerbige braune Jungtiere zur Welt. Damit hatte Dr. Joseph C. Thompsen bewiesen, dass die Burma eine genuine Rasse mit eigener Genetik darstellt. 1936 erhielt sie erstmals ihre Anerkennung durch die CFA, die ihr jedoch 10 Jahre später wieder aberkannt wurde. Erst in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde die Rasseanerkennung erneut zuerkannt.
In Großbritannien scheint es schon Ende des 19. Jahrhunderts Katzen von Aussehen “Wong Mau’s” gegeben zu haben, jedoch blieben sie unbeachtet und nur die typischen Siamesen setzten sich durch. Die Pioniere der englischen Burmazucht waren Mr. und Mrs. S. France of Derby und später Mrs. C.F. Watson und “Casa Gatos Darkee” kam aus den USA nach England. 1956 gründete sich der Burmese Cat Club.
1955 wird die erste blaue Burma geboren, damals löste dies große Verwunderung aus. Heute läßt sich dies leicht erklären. Einer der Siamkater besaß neben dem Gen für Braun (Schwarz) auch noch das rezessive Gen für Verdünnung. Treffen zwei dieser rezessiven Gene aufeinander, so werden sie sichtbar. Der Name “Sealcoat Blue Surprice” ist mehr als bezeichnend für diese Überraschung. 1960 wurde die blaue Burma von der britschen GCCF anerkannt. 1959 tauchen die ersten chocolatefarbenen Burmesen (in den USA “Champagnes”) und deren verdünnte Farbe “lilac” (in den USA “Platinums”) auf. 1964 wurden dann die ersten roten, später cremefarbenen Burmesen und die Torties vorgestellt. Sie entstanden durch ein “illegitime” Verpaarung einer blauen Burmakätzin mit einem roten Hauskater. Gewollt oder ungewollt, erweckte das die Aufmerksamkeit von zwei Züchterinnen. Ein gezieltes Zuchtprogramm führte nach einigen Rückschlägen letztendlich zum Erfolg. In den 70er Jahren erhielten auch die roten, cremefarbenen Burmesen und ihre Tortievarianten ihre Anerkennung in Europa.
Weitere ausführliche Informationen zur Entstehung der Rasse und ihren Historie Standards finden Sie auf den Seiten des britischen Burmese Cat Clubs (www.burmesecatclub.com/history.htm) und der Burmese Cat Society (www.burmesecatsociety.org.uk), Der englische GCCF-Standard der Burmese ist dort ebenfalls zu finden.
Eine seht gute und fundierte deutsche Datenbank zur Burmakatze befindet sich auf der Seite der Purebred-Burmese-Cats-Alliance. www.burmese-cats-alliance.com